So, das war’s also: der erste Weihnachts-Neujahr-Familienbesuch in der neuen Heimat. Da in unseren zwei Zimmern natürlich kein Schlafplatz für die ganze Mannschaft ist, kamen meine Mutter und ihr Freund im eigenen Wohnmobil, Jonas‘ Eltern und Brüder hatten sich ein Ferienhaus in der Nähe gemietet und nur mein Bruder schlief während seines Kurzbesuchs hier in unserem Wohnzimmer. Platz ist ja aber bekanntlich in der kleinsten Hütte und so konnten wir wenigstens zu den Mahlzeiten alle hier bei uns an einer langen Tafel unterbringen.

Das Ferienhaus können wir übrigens allen zukünftigen Gästen, die hier aufkreuzen sollten, wärmstens empfehlen: auf einem kleinen Hügel direkt am See gelegen, mit eigenem Steg (der um diese Jahreszeit allerdings eine eher untergeordnete Rolle spielt), Kaminofen (im Moment wesentlich wichtiger) und fantastischer Aussicht, bietet es Platz für vier Personen – und nein, ich werde nicht für die Werbung bezahlt…
Trotzdem: Hier kann man das Haus mieten…

Das Wetter war zwar insgesamt eher durchwachsen und leider immer noch schneefrei, dennoch hatten wir immer mal wieder ein paar Stunden Sonne für diverse Unternehmungen. Die Fahrt mit dem Göteborgshjulet, dem Riesenrad im Göteborger Hafen z.B., um das wir bisher immer einen großen Bogen gemacht haben („wir sind doch keine Touris“) hat sich trotz des stolzen Preises von rund 10 Euro wirklich gelohnt, schon deshalb, weil man eine Viertelstunde im Warmen sitzt :-) Und die Aussicht ist wirklich fantastisch. Wir waren um die Mittagszeit drin, als die Sonne am höchsten stand…
Übrigens dürften wir zu den letzten gehört haben, die an diesem Platz im Riesenrad waren (was wir zu diesem Zeitpunkt gar nicht wussten). Seit gestern wird das Riesenrad abgebaut und zieht nach Liseberg um, dem Göteborger Vergnügungspark, wo es zur Saisoneröffnung im Frühjahr wieder in Betrieb genommen werden soll.




Am 30. waren bis auf meine Mutter und Freund alle bereits wieder abgereist, sodass wir in kleiner Runde einen Ausflug nach Marstrand machten. Wir waren ja im Sommer schon mal dort gewesen, aber an einem sonnigen Wintertag hat das Inselchen auch was. Was es zur Zeit jedenfalls nicht hat: Touristen. Wir hatten die Insel quasi für uns allein.


Von Dagmar, dem Sturm, der an Weihnachten halb Schweden lahmgelegt hat, haben wir übrigens nur wenig mitbekommen. Klar, gestürmt und geschüttet hats hier auch, aber wir hatten weder Stromausfall noch sind unsere Dachziegel weggeflogen oder der (nicht vorhandene) Keller vollgelaufen.
Jetzt im (astronomischen) Mittwinter kommt die Sonne selbst zur Mittagszeit nur mit Mühe über den Horizont und scheint einem dann gerade so in die Kniekehlen. Das führt dazu, dass eigentlich den ganzen Tag lang Sonnenuntergangslicht ist – zumindest bei klarem Wetter. Dicke Regenwolken oder gar Nebel hingegen bewirken, dass ich mich an manchen Tagen wie eine Schlafwandlerin fühle. Denn wenn es draußen dunkel ist, gehört man schließlich ins Bett – oder wenigstens mit Buch, Wolldecke und einem Becher Kakao aufs Sofa…
Silvester wurde es dann wenigstens etwas kälter (wenn schon kein Schnee), sodass über Nacht der See zufror und wir am Silvesternachmittag eine wunderschöne Seerundwanderung machen konnen und uns das Elchfondue zum Jahreswechsel auch ordentlich verdient hatten.


Ein Gedanke zu „Weihnachten, Neujahr und ein bisschen Winter“