Eiskalter Nordostwind bläst mir ins Gesicht, sodass mir die Tränen kommen. Mein rechtes Ohr und mein rechter Nasenflügel sind beinahe taub vor Kälte. Die Wellen brechen sich schon weit draußen und die Gischt schlägt hoch ans felsige Ufer. Die Horizontlinie ist leicht gekräuselt, was auf starken Wellengang hindeutet. Das Dröhnen des Windes und das Rauschen der Wellen machen ein Gespräch fast unmöglich.
Szenenwechsel.
Die Sonne scheint warm vom wolkenlosen Himmel, es ist fast windstill. Das Wasser liegt glatt vor mir und ganz leise plätschern Miniwellen ans Ufer. Meine linke Gesichtshälfte hätte ein wenig Sonnencreme gebrauchen können. Die großen Findlinge am Ufer sind sonnenwarm und laden ein, sich darauf zu legen und sich von oben und von unten wärmen zu lassen…
Zwischen diesen beiden Szenen liegen nur wenige Schritte, denn die Landzunge Hindens Rev ist zwar etwa fünf Kilometer lang, aber nicht mehr als einen Steinwurf breit.
Dennoch fühlte es sich an, als ob sie sich über mindestens zwei Klimazonen erstreckte – je nachdem, ob der Weg gerade an der Nord- oder der Südseite der Landzunge entlangführte. Je weiter wir zur Spitze kamen, desto mehr prallten die beiden Extreme aufeinander. Schade, dass die Bilder weder Lautstärke noch Temperatur wiedergeben…
Am südlichen Ansatz der Landzunge liegt außerdem einer der endlosen Sandstrände, die so typisch für den Vänern sind. (Tipp: In der Karte oben Satellitenansicht wählen!)
Am Ufer stehen zwar keine Palmen, sondern Kiefern, aber nun gut… Und ganz so weiß ist der Strand im Sommer auch nicht. Trotz Neuschnee war es ein wunderbarer Osterausflug, mit dem wir den Bus aus seinem Winterschlaf geweckt haben.
Ein Gedanke zu „Hindens Rev“