Die Wegbeschreibung vom Campingplatzwart klang ganz einfach:
»Hier rechts, da links, dann durch den Wald und dann seid ihr da.«
Und es fing auch sehr gut an: Hier rechts, da links, dann durch den Wald und…
»guck mal, da sieht man schon das Schloss.«
»Oh ja. Dann kommt bestimmt gleich ein Weg.«
»Nee, irgendwie biegt die Straße in die falsche Richtung ab.«
»Haben wir was verpasst? Komm, wir schlagen uns einfach querwaldein, ist ja nicht weit.«

Schlag, schlag, schlag, durch Blaubeeren und Farne hindurch – und auf Mücken drauf. Fünf Minuten später stehen wir an einer Bucht mit Schloss. Nur leider auf der falschen Seite. Das war so nicht geplant.
»Zurück zum Weg oder weiter durchschlagen?«
»Da vorne ist eine Kuhweide, lass uns einfach dahin gehen und dann direkt rüber.«
Gesagt getan. Nach einigen hundert Metern im Wald klettern wir durch den Zaun und machen uns an die Überquerung. Zunächst geht alles gut, die Kühe sind Fressen beschäftigt, die Weide ist riesig und die Kuhfladendichte damit gering und es hat länger nicht geregnet, so dass wir auch ganz gut trockenen Fußes vorankommen. Dann stehen wir aber doch noch vor einem kleinen Sumpf, so dass wir einen weiteren Umweg in Kauf nehmen müssen. Über den Entwässerungsgraben hat der Bauer zum Glück ein stabiles Brett gelegt und so kommen wir wieder auf sicheren Boden und können die letzten paar Meter zur Straße recht problemlos überwinden, die uns dann schnell zum Ziel bringen soll.
»Haaalt! Pass auf!«
»Ja?«
»Da, im Gras! Nicht drauftreten!«
»Was denn?« (panisch)
»Hier ist alles voller smultron!« (Walderdbeeren)
»Zeig mal! Mmmh, lecker!«
So schnell waren wir dann also doch nicht von der Kuhweide zu bekommen, erst mussten wir noch ernten – und fotografieren. Und es hat sich gelohnt! Da waren die Mühen im Wald und das Muhen auf der Weide schnell vergessen und das letzte Stück zum Schloss gleich doppelt so süß.
Ein Gedanke zu „Midsommar auf Schloss Läckö II“