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Aufnahmeprüfung, die Dritte


Zum Abschluss meiner Aufnahmeprüfung in Stockholm stand der zwar kürzeste, aber wahrscheinlich wichtigste Teil an: In einem circa zwanzigminütigen Interview musste ich einer (sehr netten) Kommission Fragen beantworten und vor allem etwas über mich selbst, meine Stücke und meinen musikalischen Hintergrund im allgemeinen erzählen. Das Gespräch verlief sehr gut und jetzt hoffe ich, dass ich den Prüfern gefallen habe… Besonders stolz bin ich übrigens darauf, dass ich das komplette Gespräch – mit Ausnahme weniger Wörter – auf schwedisch führen konnte!

Nach meinem Interview musste ich leider feststellen, dass sich der Himmel nicht wie in den letzten Tagen aufgeklart hatte und es deshalb ziemlich kalt war, zumal auch der Wind gegenüber gestern aufgefrischt hatte. Trotzdem wollte ich mir den heutigen „Programmpunkt“ Skansen – das mitten in der Stockholmer Innenstadt liegende Freilichtmuseum – nicht entgehen lassen. Hierher hat man seit 1891 Gebäude aus ganz Schweden „verlegt“, also an ihrem Ursprungsplatz ab- und dann in Skansen wieder aufgebaut. Aber diese Gebäude werden nicht nur ausgestellt, in viele kann man hineingehen und da sitzen dann nette Menschen, gekleidet in den Häusern zugehörigen Trachten, die etwas über die entsprechende Zeit erzählen, einem Handwerk nachgehen und oft auch etwas über das jeweilige Haus im speziellen zu berichten haben – etwa dass der Mann auf dem Foto auf dem Schrank dort drüben 50 Jahre in diesem Zimmer mit seinen vier Kindern gelebt hat usw. Es gibt auch ein kleines Dorf, in dem professionelle Handwerker ihre Arbeit präsentieren, oft mit alten Werkzeugen und Maschinen. Außerdem werden in Skansen für Skandinavien typische Wildtiere wie Elche, Rentiere, Wölfe, Bären und Vielfraße gehalten. Die Bären schienen nach ihrer Winterruhe einen gewissen Bewgungsdrang zu verspüren. Meine Kamera schien sie dabei nicht zu stören:

Am Abend habe ich dann noch als kleines Dankeschön meiner Couchsurfing Gastgeberin Maud ein typisches süddeutsches Essen gekocht: Kässpätzle. Sie war ganz begeistert, dass man Nudeln selber machen kann.

Endlich wieder mal nach Schweden


Heute ging es für mich endlich wieder mal nach Schweden – leider ohne Annika. Die Aufnahmeprüfung in Stockholm steht an. Ich werde hier also bis Donnerstag insgesamt drei Prüfungsteile über mich ergehen lassen, davon zwei Klausuren und ein intervju (Ja, die Schweden schreiben wirklich alles so, wie sie es aussprechen…). Die Nachmittage am Montag und Dienstag sowie den ganzen Mittwoch habe ich aber frei, außerdem dauert das Gespräch am Donnerstag auch nur eine halbe Stunde (die Zeit weiß ich aber noch nicht), sodass ich wohl genügend Zeit haben werde, neben den Prüfungen auch ein wenig von Stockholm genießen zu können. Nach Göteborg und Piteå muss ich (leider) nicht zur Aufnahmeprüfung, da dort lediglich eine schriftliche Bewerbung erforderlich ist bzw. ein Interview per Skype durchgeführt wird.

Heute war also Anreisetag, geflogen bin ich von Frankfurt über Riga nach Stockholm mit der wunderbar grünen, lettischen airBaltic. Zum ersten Mal kam ich auch in den zweifelhaften Genuss eines 2-stündigen Flugs mit einer dröhnenden Turboprop-Maschine. Alles in allem hat der Flug aber gut geklappt und ich war pünktlich in Stockholm und konnte am Abend gegen 9 meine Zelte bei meiner Couchsurfing-Gastgeberin Maud am westlichen Ende von Kungsholmen aufschlagen. Morgen geht es dann zur ersten Prüfung, Tonsatz steht an: Fugen, klassische Vokalpolyphonie; hier wird noch Wert auf die guten alten Kompositionstechniken gelegt – gut, dass ich das jetzt vier Jahre lang studiert hab…