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7. Dezember 2012 – Advent


»Als nächstes singen wir Advent
»Hä, Advent
»Ja, das nächste Stück in eurem Ordner.«
»Ach sooo, Otto Olsson

Wenn der Name eines Komponisten gleichbedeutend mit einem Werk ist, dann deutet das vor allem auf eines hin: Außer diesem einen Stück ist alles andere zu unrecht in Vergessenheit geraten. Mit fallen da ein: Boccherini (Streichquintett), Barber (Adagio for Strings), Pachelbel (Kanon in D) oder Albinoni (Adagio in g, und dass das gar nicht von Albinoni ist, ist wieder eine ganz andere Geschichte).

Ein wunderbares Exemplar dieser Gattung ist ebenjenes Advent von Otto Olsson, dass zu jedem vorweihnachtlichen Chorkonzert in Schweden gehört – egal, wie gut der Chor ist. Ich stelle mir das durchaus lustig vor, wenn der Chor in den a capella-Passagen um einen Halbton (oder so etwas ähnliches) sinkt und dann die Orgel wieder einsetzt. Böse Zungen in unserem Chor meinten allerdings, das müsse so sein…

Aber Engelbrekts kammarkör gehört glücklicherweise zu den besseren schwedischen Kirchenchören. Außerdem hat er sich neben der Orgel auch noch Bläserverstärkung geholt.

Sions dotter, lyft din panna! Himmelriket är dig när.
Jubla högt ditt Hosianna! Se, din konung nu är här!
Gud sin Son till jorden sänt. Fröjda dig. det är advent!

Kom med famnen full av palmer, låt ditt hjärta vidga sig,
kom med sånger, kom med psalmer! Ärans Konung möter dig.
Salighetens dag han tänt. Fröjda dig, det är advent!

Sions jubel ej kan stanna. Liksom stora vattens dån
ljuder evigt: Hosianna. Hosianna Davids Son!
Sådan fröjd ej världen känt. Fröjda dig, det är advent!

Seit sechs Monaten in Schweden – I


Heute vor sechs Monaten, an einem Dienstag im August, sind wir in Schweden angekommen. Zeit also für einen kurzen Zwischenstand. Ausgehend von unseren Kategorien in der rechten Spalte werden wir die nächsten Tage ein wenig auf das letzte halbe Jahr zurückblicken.

Arbeta och studera – arbeiten und studieren:

Jonas:
Als Komponist habe ich fantastische Bedingungen an der Göteborger Musikhochschule. Meine Auftragskomposition für großes Orchester wird im April uraufgeführt und demnächst beim Sirén-Festival, bei dem drei Tage lang die ganze Hochschule im Dienste der Kompositionsklasse steht, stehen drei meiner Stücke auf dem Programm (mehr dazu). Die Chemie zwischen mir und meinen drei Hauptfachlehrern (Komposition, Komposition und Komposition) stimmt ebenfalls und mit meinen Kommilitonen komme ich immer mehr in Kontakt – ich bin ja nicht so oft in Göteborg und daher ergeben sich auch nicht so viele Möglichkeiten für Diskussionen mit den anderen Kompositionsstudenten der Hochschule.
Auch hier bei uns in der Kommune bin ich bereits als Komponist angekommen und erhielt von unserer Kommune Ale das Kulturstipendium 2011, was die Lokalpresse auch gebührend würdigte

Annika:

Die Dinge gehen vielleicht nicht immer gerade, aber immer irgendwie vorwärts...

Es hat zwar fünf Monate gedauert, aber im Januar hat es dann endlich mit einer Anstellung geklappt. Fünf Monate waren länger als erhofft, aber kürzer als befürchtet. So richtig fest im Sattel sitze ich zwar noch nicht, weil der Job nur teilzeit und befristet ist, aber dennoch fühlt es sich für den Moment gut an. Zumal sich allmählich zeigt, dass ich immer öfter zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werde und eine unbefristete Festanstellung in einer Position, in der ich mich weder über- noch unterfordert fühle, nicht völlig außer Reichweite ist. Also alles im gelben Bereich mit Tendenz ins Grüne.
Außerdem profitiere ich von den zahllosen kostenlosen Weiterbildungsangeboten hier in Schweden. So viele Sprachkurse und eine Weiterbildung im Projektmanagement hätte ich mir in Deutschland nicht leisten können.


5. Dezember 2011 – Förunderligt och märkligt


Am 14. Dezember singen wir mit Göteborgs Vokalensemble ein Weihnachtskonzert, in dem auch meine neueste Komposition uraufgeführt wird. Auf dem Programm steht vor allem Weihnachtsmusik aus Skandinavien und England, unter anderem das ursprünglich dänische Stück Förunderligt och märkligt (Verwunderlich und merkwürdig). Nikolaj Frederik Severin Grundtvig hat 1837 den Text verfasst, die Musik schrieb 1919 Carl Nielsen; die schwedische Nachdichtung des dänischen Originals mit dem Titel Forunderligt at sige stammt von Carl Oscar Mannström. Hier singen zwar nicht wir, denn wir stecken ja noch mitten in den Proben, aber Umeås Studentkör hat eine schöne Fassung bei YouTube eingestellt.

Förunderligt och märkligt,
omöjligt att förstå,
men dock så ljust och verkligt
och ljuvt att tänka på:
inunder öppen himmel,
på bädd av strå och blad,
du finner, Herre Jesus,
din första vilostad.

En fågel har sitt näste,
sin kula varg och lo,
var blomma har ett fäste,
var humla har ett bo,
men fursten i Guds rike,
det levande Guds ord,
får bli en hemlös´ like
sin första natt på jord.

Men kom! Jag vill upplåta
mitt hjärta, själ och sinn
och bedja, sucka, gråta:
Kom, Jesus, till mig in!
Här är din egen hydda,
du köpt den dyrt åt dig,
mitt hjärta skall dig skydda,
ack, giv mig jul med dig!

Linktipp


Heute gibt’s an dieser Stelle mal Eigenwerbung: Seit einigen Tagen ist in unserer Linksammlung in der rechten Spalte eine neue Seite erschienen: Nämlich meine eigene, auf der ich mich als Komponist vorstelle. Die Seite ist als Blog konzipiert und neben der Vita und einer Liste aller bisher geschriebenen Werke gibt es auch erklärende und kommentierende Texte zu jedem Stück, einige Seiten der Partituren zum Download, die Möglichkeit meine Noten zu bestellen und außerdem Hinweise auf kommende Konzerte, in denen meine Musik zu hören sein wird. Ich freue mich auf zahlreiche Besucher und hoffentlich die eine oder andere Kontaktaufnahme!

Hier nochmal die ganze Adresse: http://jonasmuething.wordpress.com/