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Sommerurlaub 2020 (mit Abstand)


Seit zweieinhalb Wochen arbeiten wir wieder.

„Wieder“ nicht im Sinne von „nach Corona“ sondern im Sinne von „nach den Sommerferien“. Acht Wochen hatten wir davon. Einen Teil davon haben wir im Wohnmobil verbracht (mit unserer Campingkatze), ein paar Tage mit Freunden zusammen gecampt, andere Freunde in Umeå besucht, sind viel durch einsame Natur gewandert, haben in einsamen Seen gebadet und gepaddelt, auf einsamen Stellplätzen gestanden, in Sommercafés mit viel Abstand Kuchen und Eis gegessen. Besonders schön war die Zeit mit zwei Gästen aus Deutschland, die sich Anfang August bei niedrigen Infektionszahlen in beiden Ländern hierher getraut haben und mit uns zusammen wandern, baden, paddeln und Kuchen essen wollten.

Wahrscheinlich hätten wir den Sommer auch ohne Corona kaum anders verbracht.

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Urlaubsende


Wieder in Schweden angekommen, ließen wir Uppsala links liegen und fuhren nach Sala, wo wir nach einem kleinen Stadtbummel schon am frühen Nachmittag auf den Campingplatz gingen. Erstens waren wir für die Fähre früh aufgestanden und schon ganz schön lange auf den Beinen, außerdem brauchten wir – vor allem aber Annikas Mutter und ihr Lebensgefährte – dringend eine Waschmaschine. Sala hatte uns aber sehr gut gefallen und für den nächsten Tag planten wir deshalb einen etwas ausführlicheren Besuch ein. Zuvor konnten wir uns aber noch an einem Bad und Sonnenuntergangskitsch erfreuen.

Wie beschlossen kehrten wir noch einmal nach Sala zurück, wurden dort aber von einem heftigen Gewitter am Fotografieren gehindert. Dann ging die Reise weiter nach Ängelsberg wo wir einen langen Stopp einlegen mussten. Denn hier gibt es eine fantastischen Aussicht auf einen See, und in diesem See liegt eine Insel mit der ältesten erhaltenen Ölraffinerie der Welt. Außerdem – und wahrscheinlich noch viel interessanter – steht hier Engelsbergs Bruk, eine Ansammlung eisenverarbeitender Anlagen aus verschiedenen Jahrhunderten, die zum Weltkulturerbe gehören. Einen Schlafplatz gab es aber leider nicht, daher mussten wir nach einem Einkaufsstopp in Fagersta noch weiter nach Riddarhyttan fahren. Leider fiel deshalb auch eine Besichtigung der Anlage in Ängelsberg aus, denn wir waren zu spät gekommen und am nächsten Tag zurückfahren wollten wir nicht mehr.

Der Schmelzofen von Ängelsbergs bruk – gebaut im 18. Jahrhundert und während des 19. Jahrhunderts zwei Mal modernisiert.

Unsere letzte Reiseetappe führte uns über das wunderschöne Städtchen Nora. Diesen Tipp hatten wir irgendwann bei Lussekatt gelesen und ich muss sagen: Es lohnt sich! Nora ist zwar für schwedische Verhältnisse ziemlich touristisch, aber nicht Ausländer-Wikingerhelm-und-Elche-touristisch; hierher kommen vor allem Schweden, und die verzichten gerne auf diese Art von Touristenkitsch. Stattdessen gibt es hier viele kleine Second-Hand-Läden, nette Cafés und alles mögliche, um einen schönen Nachmittag zu verbringen; außerdem einen kleinen Bahnhof mit Museumsbetrieb direkt am See. Und Eis, das für sich allein schon Grund genug ist, um die Stadt zu besuchen.

Nach dem Bummel ging es noch weiter bis Kristinehamn. Diese Stadt ließen wir dann aber links liegen, da wir schon so ausgiebig durch Nora gewandert waren. Stattdessen steuerten wir direkt Revsands Camping in der Nordostecke des Vänern an, ein Campingplatz, den wir noch aus unserem zweiten Schwedenurlaub in lebhafter Erinnerung hatten. Hier gibt es nämlich eine Hoppkudde. Was das ist, wird jetzt aber noch nicht verraten…

Die Hoppkudde war am Ende aber nicht der einzige Grund, warum wir nun erst einmal nicht weitergefahren sind. Das Wetter wurde nämlich endlich richtig gut und da wollten wir nicht die ganze Zeit im Auto sitzen. Stattdessen entschieden wir uns für Faulheit auf dem Campingplatz. Und dafür für eine etwas längere Heimfahrt, die wir am Sonntag antraten.