
Heute stand der erste Aufnahmeprüfungsteil an: Um 10 Uhr habe ich mich in der Kungliga Musikhögskolan, der Königlichen Musikhochschule mit den Prüfern und den anderen Prüflingen getroffen. Insgesamt waren es nur sechs Komponisten. Da gab es dann eine vierstündige Klausur mit insgesamt fünf Aufgaben zu erledigen: Eine harmonische Analyse, eine Fugenexposition, ein Generalbass, einen dreistimmingen Satz im Stil der klassischen Vokalpolyphonie (also 16. Jahrhundert) und einen vorgegeben Kompositionsbeginn, der frei fortgesetzt werden sollte. Ich habe alle Aufgaben vollständig lösen können und alles in allem bin ich mit der Prüfung zufrieden. Besonders nett war übrigens die Situation, als einer der Prüfer in mein Zimmer kam und mir beim rausgehen sagte, ich solle doch bei dem ganzen Stress nicht vergessen zu essen und zu trinken. Diese Schweden…
Danach hatte ich dann den ganzen Nachmittag frei und zum Glück hatte sich der Himmel von grau und regnerisch während meiner Prüfung in knallblau verwandelt. Beste Bedingungen für einen Stadtspaziergang. Ich bin dann erst zum Stadshuset in der Hoffnung, dass der Aussichtsturm geöffnet hätte, dem war aber nicht so. Also bin ich planlos drauflos marschiert, erst nach Riddarholmen, dann quer durch Gamla Stan, die Stockholmer Altstadt und nach Slussen, um Geld zu holen. Vom Skeppsbrokajen habe ich dann die Fähre nach Skeppsholmen genommen und bin von dort wieder nach T-Centralen, dem Stockholmer U-Hauptbahnhof, gegangen. Auch im Winter ist Stockholm wunderschön, vor allem, da man nicht von tausenden anderen Touristen plattgetrampelt wird. Dann gings wieder nach Hause, um Kräfte für den nächsten Tag zu sammeln.